Ripple: Ist das Ripple-Netzwerk wirklich zu 100% dezentral?

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Ripple: Ist das Ripple-Netzwerk wirklich zu 100% dezentral?

By Benson Toti - Min. gelesen
Aktualisiert 07 November 2022

Ein häufig diskutiertes Thema in der Krypto-Welt ist, ob das Ripple-Netzwerk wirklich dezentral ist oder ob das Unternehmen hinter Ripple ein zentrales Organ ist, welches über das Netzwerk “regiert”. Im folgenden Artikel möchte wir dieser Frage auf den Grund gehen und unsere Erkenntnisse teilen.

Die Frage, ob Ripple dezentralisiert ist, ist für viele deshalb so interessant und wichtig, weil Kryptowährungen, so wie sie 2009 durch Satoshi Nakamoto in Form des Bitcoins erfunden wurden, das heutige Finanz- und Bankensystem von der Zentralisierung befreien sollen. Zum Einstieg in das Thema möchten wir daher die Frage aufwerfen, wann ein System bzw. ein Netzwerk überhaupt “dezentral” ist.

Wann ist ein System komplett dezentral?

Diese Frage wird unserer Meinung nach sehr schön in der vor kurzem erschienenen Videoserie von Ripple, Teil 6 erklärt. Ein System kann dann als dezentralisiert angesehen werden, wenn es bestimmte Merkmale erfüllt. Diese sind u. a.:

  • Es gibt keine Partei, die allein die Spielregeln des Systems festlegt (“a party that call’s the shots”).
  • Die Software ist Open-Source, d. h. für jedermann zugänglich.
  • Jedermann kann einen Server oder einen Validator im System laufen lassen.
  • Es gibt keine Partei, die das System oder Teile davon stoppen bzw. einfrieren kann.
  • Wenn eine bestimmte Partei verschwindet, kann das System so wie zuvor weiter existieren.

Das Unternehmensziel von Ripple

Wenn darüber diskutiert wird, ob Ripple dezentralisiert ist, sollte man sich unserer Meinung nach vor Augen führen, welches Unternehmensziel Ripple verfolgt.

Ripple ist in erster Linie ein Unternehmen, das Zahlungslösungen für Banken und Zahlungsdienstler anbietet. Bei CNBC Fast Money erklärte Brad Garlinghouse jüngst, dass das Unternehmen den XRP-Token nicht als Spekulationsobjekt, im Gegensatz zu den anderen Kryptowährungen sieht, sondern als eine Lösung, um Probleme innerhalb des Zahlungsflusses zwischen Banken und bei grenzüberschreitenden Kapitalflüssen zu beseitigen.

I think it is incredibly important the whole industry recognize that we have to work with the regulators, we have to work with the system.

– Brad Garlinghouse

Im Gegensatz zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen zielt Ripple auch nicht darauf ab, disruptiv gegenüber dem derzeitigen Regierungs- und Bankensystem zu sein. Ripple ist das genaue Gegenteil. Ripple arbeitet mit registrierten Institutionen, wie Banken und anerkannten Zahlungsdienstleistern zusammen, um den Zahlungsfluss innerhalb des Systems zu verbessern.

Aus diesen (recht kurzen) Erläuterungen wird aus unserer Sicht schon sehr deutlich, das Ripple nur schwer bis gar nicht mit anderen Kryptowährungen, wie Bitcoin, Ethereum oder auch Litecoin verglichen werden kann. Ohne ins Detail zu gehen, könnte man bereits jetzt vermuten, das Ripple nicht dezentralisiert sein kann.

Ist Ripple wirklich dezentralisiert?

XRP-Token Supply

Der erste Punkt, der von Kritikern meist auch zuerst hervorgebracht wird, ist, dass Ripple 60 Prozent des gesamten XRP-Token Supply (100 Milliarden XRP) besitzt und damit den Preis wesentlich beeinflussen kann.

Dieses Argument ist aus unserer Sicht nicht vollständig von der Hand zu weisen. Dennoch ist zu beachten, dass sich Ripple dazu verpflichtet hat, 55 Milliarden XRP auf ein Treuhandkonto einzuzahlen und diese dort “eingefroren” hat.

In der Theorie sollen zu einem bestimmten Zeitpunkt über 55 Monate pro Monat 1 Millarde XRP für den Markt freigegeben werden. Jedoch können nicht freigegebene XRP auch wieder auf das Treuhandkonto zurück fließen. Außerdem werden bereits jetzt jeden Monat 200 bis 300 Millionen XRP an Börsen freigegeben.

Fazit: Mit 55 Milliarden XRP hat das Unternehmen unserer Meinung nach (derzeit) noch einen erheblichen Einfluss. Aus Investorensicht verlangt dies ein hohes Vertrauen. Die XRP müssen in einer geeigneten Art und Weise freigegeben werden, damit der Preis für einen XRP-Token nicht in den Keller rutscht. Allerdings hätte das Unternehmen Ripple auch selbst daran auch kein Interesse, da das Unternehmen und die Gründer selber XRP besitzen.

Open Source Software

Dieses Kriterium ist sehr einfach zu beantworten. Die Ripple Software ist Open Source. Der Code kann auf Github von jedermann eingesehen werden.

Jedermann kann einen Node starten

Dieses Kriterium ist ebenfalls mit Ja zu beantworten. Wie in dieser verlinkten Reddit Diskussion zu lesen, kann jedermann einen Ripple Server und/ oder einen Validator starten. Alle Nodes des Ripple Netzwerkes können hier eingesehen werden.

Einfrieren und Stoppen von Zahlungen

Zu diesem Thema hat bitcoin.com einen sehr informativen Artikel veröffentlicht. Die Antwort auf die Frage, ob Ripple bestimmte Zahlungen einfrieren und stoppen kann, hat das Portal in einem Dokument des Unternehmen von 2014 gefunden.

This enables financial institutions the flexibility to stop transaction processing if
systems become compromised, or to “freeze” individual account issuances if called upon to Do so by authorities.

Die sogenannte Freeze-Protokoll-Erweiterung gibt Gateways die Möglichkeit, Zahlungen eines bestimmten Benutzer einzufrieren. Eingefrorene Zahlungen dürfen nur an das Gateway zurückgeschickt werden, das sie ausgegeben hat.

Das Ripple-Protokoll basiert auf Gateways. Gateways werden von Unternehmen gestellt, die das XRP Distributed Ledger mit dem Rest der Welt verbinden. Beispielsweise kann ein Finanzinstitut als Gateway im XRP-Ledger fungieren. Bekannte Gateways sind u. a. die von Bitstamp, GateHub und The Rock Trading. Die Zahlung geht bei Bitstamp beispielsweise immer dann über das Bitstamp-Gateway, wenn die XRP vom Bitstamp-Wallet in ein (externes) XRP-Wallet transferiert werden.

Die Aussage, dass Ripple Gateways Zahlungen einfrieren können, ist somit eine Halbwahrheit. Lediglich wenn die Zahlung über ein Gateway läuft, könnte dies passieren. Dann können aber auch alle mit der XRP-Transaktion verbundenen Verkäufe z. B. US-Dollar eingefroren werden. Ripple kann aber kein ganzes Wallet eines Nutzers einfrieren. Laut dem Dokument von 2014 soll von der Funktion nur bei verdächtigen Transaktionen, sowie auf Initiative von Strafverfolgungsbehörden oder Aufsichtsbehörden Gebrauch gemacht werden.

Fazit: Von einer vollständigen Dezentralisierung kann unter den vorgenannten Prämisen nicht gesprochen werden. Unter bestimmten Umständen können XRP Zahlungen eingefroren werden. Jedoch gibt es auch Möglichkeiten die Gateways zu umgehen.

Zusammenfassung

In dem Eingangs gezeigten Video verspricht David Schwartz, Chief Cryptographer von Ripple eine zunehmende Dezentralisierung. In 2018 soll das Ripple-Netzwerk demnach zunehmend unabhängiger von dem Unternehmen Ripple werden. Nichtsdestotrotz gesteht Ripple damit auch indirekt ein, dass das Ripple Netzwerk derzeit an einigen Stellen zentralisiert ist.

Im Vergleich zu anderen Kryptowährungen verfolgt Ripple eine vollkommen andere Zielsetzung. Ob das Ripple-Netzwerk aufgrund dessen jemals vollständig dezentralisiert sein kann, ist aus unserer Sicht fraglich.

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