Bericht: So leicht sind Bitcoin Transaktionen für Strafverfolgungsbehörden nachvollziehbar

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Bericht: So leicht sind Bitcoin Transaktionen für Strafverfolgungsbehörden nachvollziehbar

By Benson Toti - Min. gelesen

Lange gab es den Mythos, dass das Versenden von Bitcoin vollständig anonym und nicht nachvollziehbar ist. Wie VICE im Rahmen eines aktuellen Berichts sehr anschaulich darstellt, ist das Nachvollziehen wegen der weltweit, in den letzten Monaten verschärften Regeln gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung aber noch viel einfacher geworden, als Viele womöglich denken. Wir sagen dir, was du unternehmen kannst, um deine Privatsphäre wiederherzustellen.

Als Beispiel, wie einfach Strafverfolgungsbehörden Bitcoin Transaktionen nachvollziehen können, führt das Portal Vice das Ergreifen der angeblichen russischen Spione an, die in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingegriffen haben sollen. Die Gruppe der vermeintlichen russischen Geheimdienstagenten, die beschuldigt werden, die Hacks des Democratic National Committee und der Clintons Kampagne durchgeführt zu haben, sollen ihre Operation mit 95.000 Dollar in Bitcoin und anderen Kryptowährungen abgewickelt haben. Die Hacker benutzten angeblich Bitcoin, um die Domänen, Server und Konten zu kaufen, die an der Beschaffung und Verbreitung gestohlener Materialien beteiligt waren.

Genau dies soll den Hackern zum Verhängnis geworden sein. Da jede Bitcoin-Transaktion in dem öffentlichen Ledger aufgezeichnet wird, konnte die Strafverfolgung die Bitcoins auf ihre Ursprünge zurückverfolgen, die zwar zunächst nur Zahlen und Buchstabenfolgen sind. Sobald Sie aber genügend Schritte zurückverfolgt hatten und durch eine Reihe von Transaktionen navigierten, konnten die Ermittler einen Ort finden, an dem Bitcoins gekauft wurden. Dies ist der Schlüssel, da Kryptowährungsbörsen weltweit aufgrund zunehmend strengerer Regeln dazu gezwungen sind, Anti Money Laundering (AML) und Know your customer (KYC)-Richtlinien einzuhalten. Die Strafverfolgungsbehörden können bei den Börsen die Transaktionsdaten anfordern, in Verbindung mit den persönlichen Daten (Name, Anschrift, Foto des Ausweises, etc.) bringen und dann anhand der Transaktionshistorie auf der Blockchain alle Transaktionen bis ins Details nachvollziehen.

Blockchain-Entwickler, Tim Cotten zeigte VICE News, wie jeder mit einem Bitcoin Wallet das gleiche machen könnte. In dem Video unten geht Cotten durch, wie eine Vorladung es Strafverfolgungsbehörden ermöglicht, genau herauszufinden, wer an einem bestimmten Tag eine bestimmte Bitcoin-Transaktion getätigt hat, um die Person schließlich anhand ihres Namens, Geburtsdatums und legalen Aufenthaltsortes zu identifizieren.

Was kann getan werden, um die Privatsphäre wiederherzustellen?

Wie zuvor erklärt, zeichnet die Bitcoin-Blockchain keine eindeutige Benutzerkennung oder einen echten geografischen Standort auf, weshalb sie auch als pseudo-anonym bezeichnet wird. Allerdings ist sie trotzdem eine öffentliche Aufzeichnung jeder Transaktion, die Datum, Uhrzeit, IP-Adresse, Wallet-ID und den Betrag einer Transaktion aufzeichnet. Was kann also getan werden, um die eigene Privatsphäre wiederherzustellen?

Es gibt einige grundlegende Methoden, um die Privatsphäre im Bitcoin-Netzwerk zu erhöhen. Eine solche einfache Lösung ist die Verwendung von TOR, um die eigene IP-Adresse zu verbergen. Wenn Bitcoin-Transaktionen über TOR übertragen werden, gibt es keine Möglichkeit festzustellen, woher sie stammen.

Eine weitere einfache Lösung ist die Erstellung einer neuen Adresse für jede Transaktion. Dies macht es schwieriger, Adressen mit echten Identitäten zu verknüpfen, da dies zumindest mehr Clustering erfordern würden. Eine etwas komplexere Methode ist die Verwendung von Mixern. Beim Mixing werden die Bitcoin an einen Pool gesendet und dann mit den BTC anderer Benutzer gemischt. Dadurch erhält man Bitcoins aus Wallets, die nicht mit den eigenen Wallets verbunden sind. Damit wird die Verbindung zwischen den eigenen alten und neuen Wallets gekappt. Wenn es funktioniert, begegnet das Mixing so der Analyse von Transaktionsnetzwerken, sowie der Taint-Analyse.

Keineswegs soll dies aber ein Aufruf sein, illegale Taten zu begehen oder Anleitung, wie man diese verschleiern kann. Vielmehr sollte Straflosigkeit nicht mit Anonymität verwechselt werden, das Privileg eines jeden Individuums in einer freien Gesellschaft.