Bitfinex und Tether – Gerüchte und Fakten

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Bitfinex und Tether – Gerüchte und Fakten

By Benson Toti - Min. gelesen
Aktualisiert 20 January 2023

In den letzten Wochen kursierten im Internet einige Gerüchte über die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen der weltweit größte Kryptowährungsbörse Bitfinex und der Kryptowährung Tether. Gestern hat sich nun Bitfinex an ausgewählte Journalisten gewendet und versucht, Klarheit zu schaffen.

Wie Coindesk berichtet, ist gestern eine E-Mail von Ronn Torossian, Pressesprecher von Bitfinex an ausgewählte Journalisten versendet wurden. In dieser wird seitens Bitfinex der anonyme Blogger “Bitfinex’ed”, der in einer Vielzahl von längeren Posts auf der Plattform Medium Bitfinex Betrug und den Betrieb eines Schneeballsystems vorwirft, für die derzeitige falsche Berichterstattung und Verbreitung der Gerüchte verantwortlich gemacht und zeitgleich alle Anschuldigungen bestritten.

Die Verbindungen zwischen Bitfinex und Tether waren in den vergangenen Wochen ein großes Thema und Gegenstand zahlreicher Spekulationen auf diversen Online-Plattformen. Erst kürzlich wurde durch die Paradise Papers bestätigt, dass Chief Strategy Officer Phil Potter und Chief Financial Officer Giancarlo Devasini Anteilseigner von Tether sind.

In der E-Mail stellte Torossian laut Coindesk auch klar, dass das Unternehmen Bitfinex von CEO Jan Ludovicus van der Velde, Phil Potter und Giancarlo Devasini geleitet wird. Bitfinex sei  laut Torossian bestrebt, die transparenteste Kryptobörse der gesamten Kryptobranche zu werden.

Das erst jetzt eine Bestätigung der Verflechtungen zwischen Bitfinex und Tether kommt, nachdem die Verbindungen aufgedeckt wurden, hat aus unserer Sicht schon einen sehr faden Beigeschmack. Auch stellt sich die Frage, wie weit die beiden Unternehmen miteinander verflochten sind.

Bitfinex und Tether – Gerüchte und Unklarheiten

Laut Coinmarketcap ist Bitfinex die größte Kryptowährungsbörse nach Handelsvolumen. Trotzdem stehen hinter der Börse einige Fragezeichen. Diese sind sogar so groß, dass sich die New York Times am 21. November 2017 dem Thema widmete.

Fragwürdig ist, dass auf der Webseite von Bitfinex kein Impressum vorhanden ist, wo erkennbar ist, welches Unternehmen hinter der Börse steht und wie die Anschrift lautet. Einzig in den „Terms of Service“ ist eine Passage zu finden, in der die Britischen Jungferninseln als geltendes Rechtsgebiet erklärt werden.

Der Blogger “Bitfinex’ed” wirft Bitfinex vor, dass es augenscheinlich aus dem Nichts einen Wert durch Tether erzeugt und damit Bitcoin kauft. Dies gekauften Bitcoin, so die Theorie von Bitfinex’ed, könne Bitfinex zur Marktmanipulationen einsetzen. Tether und Bitfinex haben dieser Behauptung widersprochen und erklärt, dass jeder Tether durch einen US-Dollar auf einem Bankkonto gestützt ist. Ein Audit, d. h. eine aktuelle Finanzprüfung von offizieller Seite zur Bestätigung dieser Aussage, liegt nach Aussage von Bitfinex’d nicht vor.

Bitfinex’ed erklärt in einem seiner Blog-Posts, dass Bitfinex ein Schnellballsystem (auf Basis von Tether) betreibe. Wie dieses laut Bitfinex’ed funktionieren soll? Bitfinex hat Tether geschaffen und empfiehlt nun seinen Kunden ihre Kryptowährungen in Tether umzutauschen, um über Ländergrenzen hinweg, ohne über Banken gehen zu müssen, Geld zu transferieren. Hierdurch erhält Bitfinex einen echten Wert (eine “richtige” Kryptowährung) und gibt im Gegentausch wertlose Tether aus (sozusagen Schuldscheine). Wie schon vorher erwähnt, soll Bitfinex diesen Vermögenswert für Marktmanipulationen nutzen.

Hacks und Probleme mit der Wells Fargo Bank

In Hinblick auf die Anschuldigungen erscheint auch der am 19. November von Tether vermeldete Hack, bei dem Tether im Wert von 30 Millionen Dollar gestohlen wurden, in einem fragwürdigen Licht.

Bereits im August 2016 verlor Bitfinex in einem sehr großen Hack fast 120.000 Bitcoins im Wert von rund 75 Millionen Dollar. Die Börse hatte damals entschieden, die Verluste aufgrund des Diebstahls auf alle Kunden zu gleichen Teilen zu splitten, sodass selbst diejenigen, die Bitcoin zum Zeitpunkt des Hack nicht gehalten haben, einen 36-prozentigen “Verlust” hinnehmen mussten. Bitfinex hatte folglich zahlreiche Kunden verloren.

Aber auch mit Banken hatte Bitfinex in den vergangen Monaten Probleme. Die Wells Fargo erklärte, dass sie kein Geld mehr von Bitfinex-Konten bewegen würde, weshalb bis zu 180 Millionen Dollar auf vier taiwanesischen Banken feststeckten, die mit der Wells Fargo kooperierten. Daraufhin verklagte Bitfinex die Wells Fargo Bank.

Zurück zu den Fakten: Bitfinex Audit bald verfügbar?

Für die wohl größte Aufregung sorgt in den Online-Communities das Gerücht, dass Tether nicht durch Fiatgeld auf Bankkonten abgesichert ist. Hierauf schrieb Torossian, dass ein vollständiges Audit so schnell wie möglich veröffentlicht wird und verwies auf einen Zwischenbericht des Unternehmen vom 15.09.2017, in dem 442,9 Millionen Dollar nachgewiesen seien, um alle Verbindlichkeiten abzusichern. Inwiefern das Geld aber wirklich verfügbar ist, wird laut Coindesk durch einen Wirtschaftsprüfer von Friedman LLP zumindest angezweifelt. Das Konto, auf dem das vakante Geld gehalten wird, läuft wohl auf einen Treuhänder, sodass nicht garantiert werden könne, dass es tatsächlich einklagbar ist.

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